26 Juni, 2023
Gin mit Farbwechsel – was steckt dahinter?
Gin mit Farbwechsel hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Hype erlebt und sich zu einer faszinierenden Erscheinung in der Welt der Spirituosen entwickelt. Das magische Spiel der Farben im Glas zieht die Aufmerksamkeit von Gin-Liebhabern auf sich und wirft die Frage auf: Was steckt eigentlich hinter diesem visuellen Zauber? In diesem Artikel wollen wir einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Wissenschaft hinter dem Farbwechsel-Gin enthüllen.
Natürliche Extrakte und pH-Indikatoren
Um den gewünschten Farbwechsel zu erreichen, setzen die Destillateure auf sorgfältig ausgewählte Zutaten. Natürliche Extrakte wie Blüten, Früchte oder Kräuter spielen eine wichtige Rolle, um nicht nur den Geschmack zu beeinflussen, sondern auch den visuellen Effekt zu verstärken. Ein wichtiger Bestandteil für den Farbwechsel sind sogenannte pH-Indikatoren. Diese Substanzen reagieren empfindlich auf Veränderungen im Säuregehalt des Getränks und zeigen dies durch eine Änderung ihrer Farbe an. Wenn der pH-Wert sich verändert, ändert der Gin seine Färbung. Dies ist zum Beispiel bei der Zugaben von Zitronensaft oder Tonic Water der Fall.
Mittlerweile sind zahlreiche solcher Farbwechsel-Gins auf dem Markt. Ihre genaue Zusammensetzung variiert von Marke zu Marke und bleibt oft ein gut gehütetes Geheimnis der Destillateure. Doch im Allgemeinen basiert der Farbwechseleffekt auf dem Einsatz von natürlichen Farbstoffen oder Pigmenten. In den meisten Fällen kommt die Blaue Klitorie (Clitoria ternatea) oder auch “Blaue Schmetterlingserbse” oder englisch “Butterfly Pea” zum Einsatz, die in subtropischen Regionen Asiens beheimatet ist. Sie zeichnet sich durch ihre leuchtend blauen oder violetten Blüten aus, die einen natürlichen Farbstoff namens Anthocyan enthalten. Anthocyane sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen und je nach pH-Wert ihre Farbe verändern können.
Diese Gin-Sorten wechseln die Farbe
Hier haben wir eine kleine Auswahl an beliebten Farbwechsel-Gins für unsere Leser zusammengestellt, die hierzulande gut im Spirituosenfachhandel oder auch bei Amazon (siehe Affiliatelinks*) erhältlich sind.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Farbwechsel des Gins kein Maßstab für dessen Qualität ist. Der visuelle Effekt ist eine zusätzliche Dimension, die den Genuss des Getränks auf eine neue Ebene hebt. Ein Gin mit Farbwechsel kann ebenso hochwertig und geschmacklich ansprechend sein wie ein klassischer Gin und umgekehrt.
Farbwechsel-Gin selbst herstellen
Wir haben hier noch eine kleine Überraschung! Was wie Magie wirkt, lässt sich zu Hause ganz einfach nachmachen. Wie du in diesem Beitrag bereits erfahren konntest, ist der Farbwechseleffekt einer Pflanze zu verdanken, deren Farbpigmente als pH-Indikator fungieren. Die Blüten der Blauen Klitorie kannst du als Butterfly Pea Tea in getrockneter Form kaufen.
Und so funktioniert’s: Gib deinen Lieblings-Gin und einige Blüten des Butterfly Tees in ein Rührglas und lass ihn etwa eine Stunde ziehen, bis er ein intensives Blau angenommen hat. Anschließend wird der Gin nochmals gut umgerührt und in eine verschließbare Flasche – oder direkt ins Cocktailglas – abgeseiht. Und nun heißt es: Magic! – Der Farbwechseltrick funktioniert mit Zutaten, die im sauren pH-Bereich liegen. Mix also einen Drink mit Tonic Water Limetten- oder Zitronensaft und die Farbe verwandelt sich von Blau nach Lila.
Unser Tipp: Für die schönsten Ergebnisse verwende eine möglichst klare Flüssigkeit zum Mixen.
Farbwechsel bei Gin – ein cooler Effekt
Ob es nun ein optischer Schnickschnack ist, sei dahingestellt. Doch sind wir ehrlich: Der Farbwechsel ist ein cooler Showeffekt, der die Aufmerksamtkeit weckt. Nicht ohne Grund liest du gerade diesen Beitrag. Bei manchen Drinks sorgt die Farbe durchaus auch für das gewisse Etwas. So kannst du aus einem einfachen Gin Tonic einen aufregenden Sommerdrink zaubern: einfach Farbwechsel-Gin verwenden, ein Thymianzweig zur Deko und wenn du Gäste hast, mixe den Drink vor ihnen und die Show ist deine!
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Veröffentlicht am von myMojito in Magazin