myMojitoMagazin Clarified Cocktails – glasklare Drinks

Clarified Cocktails – glasklare Drinks

Clarified Cocktail
© picjumbo.com / Pexels – Clarified Cocktails – glasklare Drinks

Geklärte Drinks – oder: Clarified Cocktails – gelten als besonderes Highlight in der Welt der Cocktails. Die Klärung prägt den Geschmack und sorgt für eine sanfte und weiche Note. Du erkennst das Getränk an seiner besonderen Ausgewogenheit und Seidigkeit im Geschmack. Es lohnt sich in jedem Fall, es einmal selbst auszuprobieren.

Was ist ein Clarified Cocktail?

Der sogenannte Clarified Cocktail (von Englisch: clarified = geklärt) geht in seinem Ursprung zurück auf das frühe 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde das Klären als eine klassische Methode des Konservierens sehr geschätzt, denn jegliche Flüssigkeit, die geklärt wird, zeichnet sich durch eine deutlich längere Haltbarkeit aus.

Das Klären von Getränken wird heute nicht mehr ausschließlich aus Gründen der Haltbarkeit und Konservierung angewandt. Im besonderen Fokus stehen die Auswirkungen auf den Geschmack und die Textur von Drinks. Durch das Klären werden in erster Linie Schwebstoffe und Bitterstoffe aus dem Cocktail herausgefiltert. Du merkst dies deutlich am Geschmack. Er ist intensiv, ohne dabei eine ausgeprägte Schärfe aufzuweisen. – Ein erkennbar weicheres Mundgefühl mit einer entsprechend größeren Ausgewogenheit. Für manche Drinks ein echter Gewinn!

Warum Cocktails klären?

Der heute wichtigste Grund für eine Klärung von Drinks ist der Wunsch, den Geschmack maßgeblich zu verfeinern. Zu diesem Zweck werden die enthaltenen Bitterstoffe und trüben Anteile unter Zuhilfenahme von unterschiedlichen Filterverfahren extrahiert. Der Drink verändert sich dadurch nicht nur in geschmacklicher Hinsicht, sondern auch optisch: Im besten Fall ist das Resultat ein glasklarer Drink.

Auch wenn die verlängerte Haltbarkeit von geklärten Cocktails heute nicht mehr der ausschließliche Grund für die Anwendung des Filterverfahrens ist, spielt dieser Effekt dennoch in verschiedenen Bereichen eine relevante Rolle. Zahlreiche Unternehmen bieten geklärte Drinks an, die sie in stylishe Flaschen abfüllen und mit einem eigenen Label versehen. Die lange Haltbarkeit dieser speziellen Ausgaben sorgt dafür, dass sie eine beliebte Geschenkmöglichkeit darstellen, die so nur möglich ist, weil die Cocktails lange gelagert werden können.

Auch kleinere Restaurants, die beispielsweise hochwertige Cocktails anbieten, aber hierzu keinen eigenen Barkeeper beschäftigen wollen, profitieren von den fertig zubereiteten und in Flaschen abgefüllten Clarified Cocktails. Die Drinks können den Gästen als besonders hochwertiges Produkt angeboten werden, ohne dabei geschmackliche Verluste aufzuweisen.

Solltest du selbst gerne mit Freunden Cocktails trinken, bieten dir geklärte Drinks den Vorteil, deine Getränke vorbereiten zu können. So musst du während deiner Party keine Zeit mit dem Mixen von Cocktails verbringen, sondern hast das passende Getränk gleich parat.

Cocktails klären – 4 Methoden

Das Klären von Spirituosen stellt in der Regel ein zeitintensives und meist aufwendiges Verfahren dar. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die für die Klärung praktiziert werden können.

1.) Klärung mit Milch

Eine Klärung mit Milch (oder alternativ auch mit Kokosmilch für Veganer) ist ein Verfahren, das du sehr gut selbst ausprobieren kannst. Es liegt ein klein wenig Molekularbiologie zugrunde: In Verbindung mit Säure wird die Milch bewusst zur Gerinnung gebracht. Bei diesem Vorgang binden die Milchproteine (Caseine) nicht nur die Säure selbst, sondern ebenfalls die Schwebstoffe im Drink. Der Rest wird mittels gewöhnlicher Filtration erledigt.

Wichtig zu wissen: Die Milchklärung setzt also einen gewissen Säureanteil (z.B. durch Zitronen- oder Limettensaft) im Drink voraus. Andernfalls muss dieser für die Klärung noch hinzugefügt werden. Das Verfahren eignet sich daher geschmacklich nicht für alle Drinks. Weiter unten folgt ein passendes Rezept. Doch sollte dir eines bewusst sein: Geduld ist ein wichtiger Faktor, damit die Flüssigkeit am Ende auch wirklich klar wird.

2.) Klärung mit Agar-Agar oder Gelatine

Agar-Agar und Gelatine werden für das Binden von Flüssigkeiten verwendet. Während Gelatine aus tierischen Rohstoffen hergestellt wird, ist Agar-Agar ein veganes Produkt, das aus Rotalgen besteht. Der Prozess erfordert viel Umsicht und Erfahrung, vor allem hinsichtlich der passenden Dosierung für den jeweiligen Cocktail. Man muss wissen, dass gerade das vermeintlich geschmacklose Agar-Agar einen gewissen Nebengeschmack hinterlässt. Dafür eignet es sich umso besser zum Klären von Säften, wobei die Klärung mit Milch an ihre Grenzen stößt.

3.) Klärung mit einer Zentrifuge

Eine Zentrifuge dürfte aufgrund der Anschaffungskosten zu den teuersten Möglichkeiten der Klärung von Cocktails gehören. Dafür erlaubt das Verfahren ein schnelles und vor allem hochpräzises Klären, bei dem die Trübstoffe durch die Fliehkraft separiert werden.

4.) Klärung von Säften

Nicht immer werden alle Bestandteile eines Cocktails geklärt. Häufig sind es Bestandteile, die den Drink abrunden und dabei den Geschmack unterstreichen sollen. Die meisten Cocktails enthalten Säfte. Hier eignet sich etwa das Klären von Ananassaft, um eine Piña Colada zu perfektionieren.

Clarified Whiskey Sour – Anleitung

0.0 from 0 votes
Schwierigkeit: Mittel
Portionen

1

Portionen
Zubereitungszeit

6

Stunden 

Die Herstellung eines Clarified Cocktails mit Milch zählt zu den häufigsten und auch beliebtesten Verfahren. Es wird bereits seit dem 18. Jahrhundert regelmäßig genutzt und ist entsprechend erprobt. Milch eignet sich besonders gut zum Klären, da sie die Flüssigkeit nicht nur von ihren Trübstoffen befreit, sondern auch für ein mildes und harmonisches Geschmackserlebnis sorgt. Der Eigengeschmack und die gewünschte Intensität deines Drinks werden dabei nicht beeinträchtigt.

Das Klären mit Milch ist eine Variante, die du gut selbst in deinen eigenen vier Wänden ausprobieren kannst. Das beste Geschmackserlebnis erzielst du mit klassischer Kuhmilch. Veganer können auf eine Pflanzenmilch zurückgreifen, wobei Kokosmilch deutlich besser geeignet ist als andere Sorten. Du musst dann jedoch mit einem gewissen Eigengeschmack rechnen, falls du dich für Kokosmilch entscheidest. Es sollte also zu deinem Cocktail passen.

Barbetrieb

Dein Display bleibt aktiv

Zutaten:

  • Zutaten für deinen Whiskey Sour (außer Ei)

  • 10 cl Vollmilch (kalt)

  • Zubehör
  • 2 Rührgläser

  • Deckel

  • Filteraufsatz

  • 2 Kaffeefilter (alternativ: Seihtücher)

So geht’s:

  • Mixe deinen Whiskey Sour nach Rezept. Gib die Milch eines der beiden Rührgläser. Gieße den Whiskey Sour in das Rührglas mit der Milch (wichtig: nicht umgekehrt). Der Cocktail wird in der Milch nun flockig, was ein gewünschter Effekt ist. Gib einen Deckel auf das Rührglas und lass den Mix einige Stunden stehen.
  • Nach der Wartezeit platzierst du den Filteraufsatz und den Kaffeefilter auf dem zweiten Rührglas.
  • Tipp: Gieße zunächst eine Tasse kochendes Wasser durch den Kaffeefilter, damit kein Papiergeschmack das Aroma deines Drinks beeinflusst. Das Wasser gießt du danach wieder aus.
  • Gieße anschließend den Cocktail-Milch-Mix vorsichtig in den Filter.
  • Jetzt heißt es nochmals Abwarten, bis der Mix den Filter passiert hat. Es empfiehlt sich, im Anschluss einen zweiten Filterdurchgang zu machen, damit der Drink wirklich schön klar wird und ein optimales Ergebnis erzielt wird.
  • Serviere deinen fertigen Clarified Whiskey Sour auf einem großen Eiswürfel! Cheers!

Unser Tipp:

  • Floate deinen Clarified Whiskey Sour optional mit Portwein oder Malbec. Das verleiht deinem Drink nicht nur eine tolle Optik, sondern du machst ihn somit zu einem Clarified Continental Sour bzw. Clarified New Yourk Sour. Dazu den Portwein oder Wein vorsichtig über einen Barlöffel auf den Drink gießen.

Beispiele für typische Clarified Cocktails

Nicht jeder Cocktail muss geklärt werden, um einen herausragenden und geschmacklich einzigartigen Charakter zu erhalten. Es gibt jedoch einige typische Cocktails, die in den meisten Fällen für das Klären verwendet werden. Dazu zählen vor allem:

  • Milk Punch
  • Rum Punch
  • Piña Colada
  • Bloody Mary
  • Milk Daiquiri
  • diverse Sours

Es gibt jedoch auch Cocktails, die sich nicht oder nur begrenzt zum Klären eignen. Dazu zählen bei der Klärung mit Milch insbesondere säurearme Cocktails. Denn: Säure ist essenziell, damit das Milcheiweiß gerinnen kann! Würdest du beispielsweise versuchen, mit Hilfe von Milch und der Zugabe von Zitrussäure, einen geklärten Irish Coffee herzustellen, hättest du im Ergebnis wiederum einen störenden, bitteren Nebengeschmack.

Auch gibt es manche Drinks, die gerade von bestimmten Geschmacksnuancen leben. Eine gewollte Schärfe oder Würze würde durch das ausbalancierte und abgerundete Resultat der Klärung verloren gehen. Der Grundcharakter wäre damit verblasst.

*) Die gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Beim Kauf über einen Affiliate-Link unterstützt du myMojito mit einer kleinen Provision.


Veröffentlicht am von myMojito in Magazin